Es geht schon lange nicht mehr nur ums Programmieren

Es ist schon interessant, umso größer das Unternehmen ist, umso weniger kann man „nur“ Programmierer sein! Diese Aussage hat mich im ersten Moment stark verwundert, sollte es nicht genau umgekehrt sein…? Ich wollte es nicht glauben – doch es stimmt! Mein Gedanke war, umso größer die Firma, desto mehr ist man genau für einen Themenkomplex zuständig – weit gefehlt! Aus Erfahrung kann ich sagen, mit dieser Einstellung ist man absolut auf dem Holzweg. Man spezialisiert sich zwar auf einen Themenkomplex, darf aber keinesfalls vergessen, die umliegenden Systeme zumindest im Auge zu behalten. Es gibt nicht die eine Lösung, die immer und überall funktioniert und das schon gar nicht in größeren Firmen, wo schon jeder Teilaspekt allein, einer ganz genauen Untersuchung und Kompatibilitätsprüfung bedarf. Meiner bescheidenen Meinung nach, ist genau diese Umsicht das, was einen guten Programmierer zum Entwickler macht… Es ist nicht die Fähigkeit, den perfekten Code zu schreiben, sondern es ist die Fähigkeit, sich mit seinem Code an die Gegebenheiten anzupassen und so die bestmögliche Lösung zu generieren. Ich erlebe immer wieder die Situation, dass Leute mit Lösungen um die Ecke kommen, die mich an meinen eigenen Fähigkeiten zweifeln lassen! Doch sie haben sich nur auf einen Teilaspekt konzentriert und das große Ganze nicht verstanden. Anschließend wundern sie sich dann, warum ihr Code nicht tut und so wie er ist auch nie das Problem/die Aufgabe zufriedenstellend adressiert. Ich bin selbst jahrelanger Programmierer gewesen und musste auch die eine oder andere harte Lektion lernen, bis ich festgestellt habe, dass ich ohne ein Verständnis der Gesamtarchitektur keine vernünftige Lösung präsentieren kann.

Foto von Alex wong auf Unsplash

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